Es war die Promi-Nachricht des Jahres: Das Schauspieler-Duo Angelina Jolie und Brad Pitt geht künftig getrennte Wege. Auf allen Nachrichtenkanälen war davon die Rede, galten die beiden doch als das Vorzeigepaar und mit ihren sechs Kindern auch noch als Vorzeigefamilie. Die Satireseite „Der Postillon“ ulkte sogar, der Präsidentschaftswahlkampf in den USA sei wegen der angekündigten Trennung ausgesetzt worden.
Immerhin: Scheidungen werden weiterhin als Drama und in mancher Hinsicht sogar als Katastrophe wahrgenommen. Das hat in den vergangenen Monaten niemand schöngeredet. Jeder fühlt, dass es so weit nicht hätte kommen sollen, dass Weichen falsch gestellt wurden, dass hier Menschen aneinander gescheitert sind.
Ein Nadelstich
Gleichzeitig ist jede Scheidung ein Nadelstich für die Verheirateten: Wie steht es eigentlich um meine eigene Ehe? Der Apostel Paulus hat einmal einen wichtigen Ratschlag gegeben: „Wer meint, er stehe, mag zusehen, dass er nicht falle.“ ( 1. Kor 10,12) Er bezieht das auf Hurerei und Götzendienst, aber es passt präzise auch auf Eheleute.
Eine der größten Versuchungen in unseren Ehen ist es, sie als Selbstläufer zu betrachten – gerade in guten Zeiten, wenn man vergnügt miteinander unterwegs ist und eigentlich keinen Beziehungsstress hat. Umso überraschter sind wir, wenn plötzlich „böse Tage“ voller Missverständnisse, Kränkungen, Vernachlässigungen kommen. Wo sind die guten Gefühle, wo ist die Harmonie der Seelen geblieben?
Ehen „wetterfest“ machen
Deshalb werben mein Mann und ich so leidenschaftlich dafür, nicht nur in Krisensituationen etwas für die Beziehung zu tun, sondern immer. Unsere Leitgedanke lautet: Gute Ehen besser machen. In anderen Worten: die Ehe „wetterfest“ machen. Das Dach eines Hauses deckt man bei Sonnenschein und nicht im strömenden Regen. So können Paare, die sich in ihrer Liebe eigentlich unerschütterlich fühlen, die guten Tage dazu nutzen, böse Tage zu verhindern oder deren Folgen zumindest abzumildern.
Zuerst veröffentlicht in idea spektrum.