Speed-Dating ist ein modernes Instrument, beziehungswillige Singles zusammenzubringen. Heute berichtet Spiegel-Online, dass ein großes Angebot keine Entscheidungshilfe ist, sondern die Teilnehmer eher verwirrt.
Alison Lenton von der University of Edinburgh und Marco Francesconi von der University of Essex kommen zu dem Ergebnis:
Wenn sich die potentiellen Partner hinsichtlich Faktoren wie Alter, Größe, Gewicht, Beruf und Religion stark unterscheiden, überfordere das die Singles bei der Auswahl. Je größer und unterschiedlicher die Auswahl der teilnehmenden Speed-Dater, desto kleiner ist der Studie zufolge die Zahl der anschließenden Verabredungen. Häufig seien die Speed-Dater so verwirrt gewesen, dass sie sich gar nicht entscheiden konnten und die Finger gänzlich vom möglichen Traumpartner ließen, erklärten die Forscher.
Das scheint mir ein Grundproblem zu sein. Man kennt es auch aus der Konsumforschung. Ist das Angebot zu groß (und sei es nur das Angebot von Fruchtjoghurt), kann sich der Konsument schwer entscheiden, nimmt am Ende überhaupt kein Produkt aus dem Regal und ist frustriert.
Liebe funktioniert anders. Sich verlieben ist anfangs natürlich klar eine Sache von Sympathie, aber dann muss mehr kommen, nämlich eine Entscheidung. Ich nehme den anderen brutto (und der andere mich). Anders formuliert: Ich sollte nicht auf den Traumpartner warten, sondern mich für einen wunderbaren Partner entscheiden und ihm dann die Chance geben, mein Traumpartner zu werden, bwz. zu bleiben.
Nichtsdestotrotz kann das alles selbstverständlich bei einem Speed Dating beginnen. Hier geht’s zum Spiegel-Artikel.