Glückliche Paare – wo seid Ihr?

Muss Eheglück heute ein „schmutziges kleines Geheimnis“ sein? werner22brigitte / Pixabay

Braucht es jetzt schon ein Outing, wenn man glücklich verheiratet ist? Das könnte man denken, wenn man den Kommentar der US-amerikanischen Schauspielerin und Comedian Ali Wentworth liest. Sie sagte in einem Interview, sie habe ein „schmutziges kleines Geheimnis“ – sie sei seit 17 Jahren glücklich mit dem Journalisten George Stephanopoulos verheiratet. Doch sie versuche, nicht darüber zu reden – für die Öffentlichkeit sei Ehe-Glück langweilig, da wechsle sie lieber das Thema.

Bill Doherty, Professor an der Universität Minnesota, meint: „Es ist schwerer, mit Ehe-Glück an die Öffentlichkeit zu gehen als mit Ehe-Elend.“ Wer über sein Glück spricht, wirke angeberisch und unsensibel gegenüber Unverheirateten oder unglücklichen Eheleuten. Wer über sein Elend spricht, gelte als „offen und verletzlich“.

Glück ist ansteckend

Wie nehmt Ihr das wahr? Wir bemängeln schon lange, dass die Populärkultur das Glück der Langzeitehe überhaupt nicht abbildet. Filme, Serien, Talkshows stellen die Konflikte, das Scheitern, das Unglück ins Zentrum. Das ist vermutlich auch interessanter, hat aber eine fürchterliche Konsequenz: In unseren Köpfen frisst sich fest, dass es das „Sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“ überhaupt nicht mehr gibt.

Wer aus einem Umfeld kommt oder in einem Umfeld mit vielen Scheidungen lebt, hat selbst ein siginifikant höheres Scheidungsrisiko, wie eine US-Langzeitstudie gezeigt hat. Andererseits gibt es auch empirische Belege dafür, dass Glück ebenfalls ansteckend wirkt. Wenn jemand über seine positiven Erfahrungen und seine guten Gefühle kommuniziert, verbreitet sich das in sozielen Netzen und kann auch andere in eine bessere Stimmung versetzen, bzw. ihnen Hoffnung auf eine bessere Zukunft geben. Wer von glücklichen Menschen umgeben ist, hat selbst bessere Chancen, glücklich zu leben, heißt es in einer Untersuchung, die das British Medical Journal veröffentlicht hat.

Von anderen profitieren

Aus unserer Sicht folgt daraus: Glückliche Paare, zeigt Euch! Führt Leuchtturm-Ehen, an denen sich andere orientieren können. Nicht mit Schauspielerlächeln, sondern offen und ehrlich. Sprecht auch darüber, wie Ihr schwere Zeiten durchstanden und Krisen überwunden habt – von solchen Beispielen profitieren andere am meisten.

Der Nutzen für die Gemeinschaft: Andere sehen, dass Ehe funktioniert. Junge Leute werden zum Heiraten ermutigt. Frustrierte fassen den Entschluss, es mit ihrem eigenen Partner noch mal neu anzupacken. Erkennbar bessere Ehen führen zu mehr Glück und zu einer besseren Gesellschaft. Beginnt mit dem Outing heute!

 

Die Quellen für diesen Beitrag verdanken wir diesem Artikel.

6 Kommentare

  1. Wir sind nun 46 Jahre verheiratet – und es ist immer noch mal schöner. Von Anfang an haben wir uns jeden Tag gesagt, dass wir einander lieb haben, auch dann, wenn unsere Gefühle mal im Keller waren. Und wir haben Gott gebeten, uns zu helfen, einander auszuhalten und einander mit Gottes Augen zu sehen.
    Gott ist treu – und darum können wir einander treu sein, weil er uns verbunden hat.
    Die schlimmen Mißbrauchserfahrungen aus meiner Kindheit, die ich als Mann lange unbewußt in unsere Ehe eingebracht habe, haben unsere Sexualität lange Jahre notvoll gemacht, bis die Dinge ans Licht kommen konnten, Vergebung und innere Heilung geschehen konnte – und heute ist es im Bett so schön, wie ich es mir nicht habe vorstellen können. Ich bin dankbar, dass meine Frau mich ausgehalten hat – und jetzt dürfen wir ernten und uns auch im Bett noch mehr aneinander freuen.

  2. Was macht man, wenn man nach weit über 27 Jahren Ehe die Feststellung macht: Wow das Leben mit meiner Frau ist eigentlich noch viel besser, als ich es erwartet habe? Du erwartest eine wunderschöne Rose und bekommst eine Perle? Ich kann nur eins machen: Jesus danken, dass er mir so eine Perle geschenkt hat, mit der ich durch dick und dünn gehen kann, mit der ich lachen, singen und beten kann. So oft wurde ich überrascht von ihrer Gastfreundschaft, ihren guten Ideen, ihrer Tapferkeit, ihrem Rat und ihrer Hingabe und frischen Gottesbeziehung. Was für ein Geschenk!

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