„Deine Quelle sei gesegnet, erfreue dich an der Frau deiner Jugend!… Ihre Brüste sollen dich berauschen jederzeit, in ihrer Liebe sollst du taumeln immerdar!“ (Sprüche 5, 18-19)
Hier ist nicht von ehelicher Pflichterfüllung die Rede. „Sich berauschen“, das bedeutet, dass Eheleute ihre körperliche Liebe voller Begeisterung, ja ekstatisch, miteinander genießen dürfen. Und nicht nur im Buch der Sprüche, auch zum Beispiel in Salomos wunderbarem Hohelied der Liebe bestätigt sich Gottes Gebot und Geschenk an die Menschen: Ehemann und -frau sollen im Liebesakt eins werden und damit ein Fleisch sein.
Gebotener Genuss
Die Realität sieht bei vielen leider nicht so prickelnd aus: Für viele Ehepaare ist das Intimleben die große Problemzone. Manche tun es schon lange nicht mehr. Es herrscht die Angst, nur ja keinen Fehler zu machen, Lust und Begehren werden zum Teil immer noch als Sünde angesehen. Manche belastet gar die Sorge, die fleischlichen Lüste könnten das geistliche Leben dämpfen. Aber warum sollte Gott Mann und Frau derart potent erschaffen haben, wenn am Ende die Lust nur Frust erzeugt?
Ich bin mir sicher: Unsere Sexualität ist ein geniales Geschenk des Schöpfers an seine Kinder. Dieser Genuss ist erlaubt, ja geradezu geboten. Nirgends kommen wir einander so nah, nichts stärkt die Bindung der Eheleute so sehr, wie der Liebesakt. Wer seinem Partner treu bleiben will, sollte sich diese verstärkende Wirkung der Bindungshormone nicht entgehen lassen.
Sex braucht Training
Paare, die sich schwer tun in diesem Bereich, sollten einen Neuanfang wagen. Der Paartherapeut Guy Bodenmann (Zürich) vergleicht Sexualität nämlich mit einem Muskel, der trainiert werden will, sonst erlahmt er allmählich. Es lohnt sich also, in diesen Lebensbereich zu investieren, sich ausgiebig Zeit dafür zu gönnen und sich gegenseitig zu unterstützen, damit beide Partner dabei den beglückenden Rausch der Liebe erleben.
Zuerst veröffentlicht in idea spektrum.