Nicht irritieren lassen: Ihr seid normal

In jüngster Zeit stoße ich auf immer mehr Berichte, die den Erfolg des Lebensmodells Ehe an den Rand drängen, marginalisieren wollen. Man sagt nicht „Zwei von drei Ehen gelingen“, sondern „Jede dritte Ehe scheitert“. In diesem an sich spannenden Video auf der Seite der Süddeutschen Zeitung heißt es in der Anmoderation zum Thema Ehe, „nur die wenigsten Paare kriegen das wirklich hin“. Das ist schon aus statistischer Sicht völliger Unsinn, denn es ist nach wie vor so: Die Mehrheit kriegt es wirklich hin!

Mit solchen Fehlern und Irreführungen soll die Ehe meinem Eindruck nach kaputtgeschrieben werden. Das ist besonders gefährlich für Paare, die sich in der Krise befinden. Sie werden dann nämlich in dem Gefühl bestärkt, dass es wohl das Beste ist, wie „alle anderen“ aus der Beziehung auszusteigen und nicht mehr dafür zu kämpfen.

Was also ist heute normal?

  • Normal ist, dass junge Leute heiraten und Kinder haben wollen
  • Normal ist, dass 80 Prozent aller Kinder bei ihren verheirateten biologischen Eltern aufwachsen
  • Normal ist, dass die meisten Ehen halten, „bis der Tod sie scheidet“
  • Normal ist aber auch, dass eine Ehe Krisen erlebt – Missstimmungen, Streit, Lieblosigkeit
  • Normal ist, dass man neben höchsten Glücksgefühlen auch Phasen erlebt, in denen einen die Partnerschaft anödet
  • Normal ist zudem, dass auf schlechte Phasen wieder gute folgen, die einen glücklich darüber machen, dass man zusammen geblieben ist.

Wer seiner Ehe Gutes tun will, muss deshalb auch auf sein Umfeld achten. Welchen Medien setze ich mich aus und mit welchen Menschen umgebe ich mich? Gerade in schweren Phasen kann es entscheidend sein, welche Impulse ich von außen bekomme – von der Ehe weg oder zur Ehe hin?

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