„Ich wehre mehr Scheidungen ab, als ich aktiv betreibe.“ Das sagte die österreichische Trennungs-Expertin Helene Klaar in einem Interview mit dem Süddeutsche Zeitung Magazin. Ihre Beobachtungen zeigen ein realistisches Bild von Ehe und werfen einen schonungslos kritischen Blick auf Scheidung.
* Mehr als Romantik
Die Ehe verpflichtet beide Partner, füreinander zu sorgen, einander Sex zu gewähren und gemeinsam Verantwortung für die Kinder zu tragen. Das klingt unromantisch. Aber Ehe nach dem Gesetz bedeutet vor allem Rechtssicherheit und Schutz. So empfiehlt die Anwältin ihren Klienten nicht selten, eine Scheidung aufzuschieben und erst die Folgen für alle Beteiligten gut zu bedenken.
* Die 40 -Stunden-Woche als Wurzel allen Übels
Vollzeitjob, Haushalt, Kinder – niemand kann all dem gerecht werden. Unter zu hoher Belastung entstehen gegenseitige Vorwürfe. Fast zwangsläufig bleibt dann oft die Liebe auf der Strecke. Gefragt, wie sie selbst diesen Spagat geschafft habe, gesteht die seit fast 40 Jahren Verheiratete freimütig: „Wir haben Stress gehabt“. Man müsse dann lernen, Unordnung zu ertragen und weniger perfektionistisch zu sein. Außerdem hätten ihr und ihrem Mann geteilte politische Überzeugungen sehr geholfen. Dasselbe gilt sicherlich noch mehr für den geteilten Glauben eines Paares.
* Nein zum Ehevertrag
Von der vertraglichen Absicherung hält die Rechts-Anwältin nicht viel. Die komme meist den Männern zugute. Frauen verzichten frisch verliebt und nicht ahnend, dass ihre Beziehung auch einmal schwierig werden könnte, auf ihre Ansprüche. Sind dann Kinder da und die Ehe geht in die Brüche, nicht selten, weil der Mann sich in eine Jüngere verliebt, seien die Frauen die Leidtragenden.
Mich fasziniert, wie diese Juristin fürs Zusammenbleiben auch in schwierigen Zeiten wirbt. Die Anstrengung lohnt. Gerade Christen sollten diesen guten Kampf mit Gottes Hilfe entschiedener kämpfen.
Zuerst veröffentlicht in idea spektrum.