Warum heiraten? Es gibt gute Gründe …

Warum heiraten? - Die meisten Paare haben darauf eine Antwort
Warum heiraten? Für die Mehrheit der Paare ist Zusammenleben mit Trauschein selbstverständlich. / Photo by Jessica Rockowitz on Unsplash

Warum heiraten im 21. Jahrhundert? Der gesellschaftliche Zwang früherer Zeiten ist passé,  das Zusammenleben ohne Trauschein hat sich etabliert. Erstaunlich, dass weiterhin eine Mehrheit der Paare die Ehe anstrebt, oder? Vielleicht aber auch nicht, denn die Ehe löst mehr Glücksversprechen ein als jede andere Lebensform. Dazu gleich mehr.

Susanne und ich haben früh geheiratet, waren beide noch 20. Ein Kommilitone an der Universität hatte keinerlei Verständnis. Er meinte, er wolle das Leben noch genießen, bevor er diese feste Form der Bindung unterschreibe. Ich konnte über diesen Einwand nur den Kopf schütteln. Denn sein Argument gegen die Ehe war für mich eines der stärksten dafür. Auch ich wollte und will das Leben genießen – und zwar mit einer wunderbaren Frau an meiner Seite. Für mich hat die Ehe etwas Befreiendes. Eine der größten Fragen, die ein Mensch zu lösen hat, lautet: Mit welchem anderen Menschen möchte ich durchs Leben gehen? Ich hatte diese Frage bereits mit 20 beantwortet! Und sah in den Jahren darauf, wie schwer sich viele aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis taten, für sich diese Antwort zu finden.

Warum heiraten? Es verheißt Glück!

Der Bestsellerautor Bas Kast („Die Liebe und wie sich Leidenschaft erklärt“) hat in einem Blogbeitrag erläutert, warum es weiterhin eine vorzügliche Idee ist zu heiraten. So verweist er auf die Glücksforschung des US-Psychologen Martin Seligman, der seine Erkenntnisse in dem Satz zusammenfasst: „Das eine und in sehr vielen Studien wohl am besten gesicherte Faktum über die Ehe ist, dass verheiratete Menschen glücklicher sind als alle anderen.“

Kast weist weiter darauf hin, dass das Zusammenleben mit Trauschein sogar besseren Sex verspricht. Laut einer repräsentativen Umfrage geben Ehemänner ihrem Sexleben sehr viel bessere Noten als freiwillige Single-Männer. Auch wir halten es für einen Mythos, das Sex immer mit derselben Person auf Dauer langweilig wird, und haben hier darüber geschrieben.

Auch Partnerwechsel kann langweilen

Interessant ist bei Kast zudem der Punkt, dass Menschen mit häufig wechselnden Partnerschaften nie wirklich in die Tiefe gelangen. „Immer nur das Anfangsstadium einer Beziehung kennenzulernen, das halte ich für langweilig“, schreibt er und ergänzt: „Irgendwann, wenn die Verliebtheit sich legt und in tiefe Liebe übergeht, kommen ganz ungeahnte Facetten der Beziehung und der anderen Person zum Vorschein, auch der eigenen Person, was gelegentlich noch spannender sein kann.“

Vielleicht passt hierzu ein etwas unromantisches chinesisches Sprichwort: Wer zwei Hasen jagt, fängt keinen. Nicht nur der Jäger muss sich festlegen, worauf er fokussiert – auch der liebende Mensch. Unsere Multioptionsgesellschaft wirbt leider für das Gegenteil: Lege Dich nicht fest, warte auf eine bessere Chance, halte Dir bis zum Schluss alle Möglichkeiten offen. Das Ergebnis ist, dass eine jüngere Generation deutlich mehr Probleme hat, sich für einen Partner fürs Leben zu entscheiden. Insgeheim wandeln viele einen Vers des Dichters Friedrich Schiller so ab: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht noch was Bessres findet.“ (Im Original heißt der zweite Teil „… ob sich das Herz zum Herzen findet.“)

Warum heiraten? Es motiviert zum „Dranbleiben“

Der Ehering als Antwort auf: Warum heiraten
Warum heiraten? Der Ehering symbolisiert eine Liebe ohne Ende. / Photo by Devon Divine on Unsplash

Bleibt schließlich die Frage, ob man sich nicht auch ohne Mitwirkung eines Standesbeamten an einen Menschen binden kann. Antwort: Klar, kann man – funktioniert aber nicht so gut. Das öffentliche Bekenntnis zueinander, die Festlegung „vor Gott und den Menschen“ ist ein starker Motivationsfaktor, bei späteren Schwierigkeiten in der Paarbeziehung nicht aufzugeben. Ohne den Trauschein wächst die Versuchung, sich in Krisen nach Alternativen umzuschauen. Mit dem Nachteil, dass man am Ende nicht gestärkt aus der Krise hervorgeht, sondern vor den Trümmern der Beziehung steht.

Bevor wir uns nun dem Vorwurf aussetzen, hier schwarz-weiß zu malen und alle Pluspunkte nur auf der Seite der Ehe abzuspeichern, ordnen wir das gerne ein. Ja, die Ehe ist an manchen Tagen schwierig, anstrengend, kompliziert, vielleicht sogar zum Davonlaufen. Die allermeisten werden allerdings belohnt, wenn sie am Ball bleiben und an dem Menschen an ihrer Seite festhalten. Um das leichter zu machen, haben wir den Ratgeber „Das Emma-Prinzip. Sieben Schlüssel zu einer richtig guten Ehe“ geschrieben. Das Buch hat ein großartiges Echo ausgelöst, für das wir sehr dankbar sind.

Warum heiraten? In einem Satz: Es gibt nichts Besseres.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert