Wenn Paare sich um Zaster zoffen

Hört beim Geld die Liebe auf? Praktische Tipps zum Umgang mit der Kohle. / LillyCantabile / Pixabay

Stellen Sie sich vor, Sie beide als Paar hätten plötzlich 30 Prozent mehr Einkommen. Einfach so. Wenn Sie derzeit gemeinsam netto 3.000 Euro im Monat einnehmen, dann wären es künftig fast 4.000. Endlich hätten die Auseinandersetzungen ums Geld ein Ende, endlich könnten Sie sich die Dinge leisten, auf die Sie bislang verzichten müssen. Endlich kein Zoff um den Zaster mehr.

Doch das ist ein Irrtum. Der Streit ums Geld ist keine Frage der Einkommenshöhe. Auch bei den Betuchten wird darum gestritten. Das zeigt: Beim Geld geht es keineswegs nur darum, eine begrenzte Ressource gerecht und optimal zu nutzen. Dahinter steckt viel mehr.

 

Streitthema Nummer eins

Bei einer Forsa-Umfrage haben 80 Prozent der Paare angegeben, dass sie schon in Sachen Geld aneinander geraten sind. 39 Prozent nannten es sogar Streitthema Nummer eins in ihrer Beziehung. Auch bei Scheidungen stehen unversöhnliche Positionen bei den Finanzen unter den häufigsten drei Gründen. Wir reden also nicht über Bagatellen.

Wer dieses Minenfeld in seiner Ehe abräumen möchte, sollte ganz vorne anfangen. Wie wir über Geld denken, speist sich meistens aus zwei Quellen: dem Elternhaus und unseren Erfahrungen. Wo der Vater und die Mutter knausrig waren, um vorzusorgen und finanziell auf Nummer sicher zu gehen, wird es das Kind häufig auch sein. Wo die Eltern großzügig, vielleicht sogar riskant bestellt, gekauft oder verschenkt haben, gibt oft auch die Tochter oder der Sohn das Geld freigiebiger aus.

Flasche Wein für 20 Euro?

Erschwerend kommt hinzu, dass es gerade diese gegensätzlichen Typen sind, die sich ineinander verlieben. Der Buchhalter entflammt für die Traumtänzerin, weil ihn ihre locker-leichte Lebensart so fasziniert. Und sie wiederum begehrt ihn, weil er so bodenständig, akkurat und zuverlässig ist – Eigenschaften, die ihr fehlen. Die romantischen Anziehungskräfte der ersten Monate versperren den Blick für die zu erwartenden Konflikte.

Darüber müsste man als Paar mal reden. „Was löst das bei Dir aus, wenn ich beim Einkaufen einfach eine Flasche Wein für 20 Euro dazulege?“ – „Wie wichtig ist Dir die Sicherheit, dass wir auch ein paar Monate gut überstehen, wenn wir vom Arbeitslosengeld leben müssten?“ Solche Fragen eben: Sparsamkeit und Sicherheit kontra Großzügigkeit oder gar einem Hang zur Verschwendung. Das lehrt Verständnis und hilft beim Rücksichtnehmen.

Demütigende Machtverhältnisse

Beim Geld geht es oft noch um etwas ganz Anderes: Macht und Kontrolle. Wenn der Hauptverdiener – meistens der Mann – „Haushaltsgeld“ zuteilt, dann sitzt er am längeren Hebel. Es soll sogar Ehen geben, in denen die Frau nicht einmal Zugang zum Konto hat. Damit bleibt klar, wer bestimmt. Doch eine solche Konstruktion ist demütigend.

Wie kann es besser funktionieren? Aus der Paar- und Schuldnerberatung kommen dazu zwei Vorschläge:

1. Haushaltsbuch:

Oft ist den Paaren nicht klar, wo ihre Euros versickern. Und jeder hat den Anderen im Verdacht, dafür verantwortlich zu sein, dass am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist. Ein Haushaltsbuch listet auf, wieviel für Miete, Essen und Trinken, Strom und Wasser, Schuhe und Benzin, etc. ausgegeben wird. Übrigens: In der Regel reicht es, das drei Monate lang zu betreiben – damit ergeben sich schon gute Mittelwerte, die fürs weitere Budgetieren helfen.

2. Das 3-Konten-System:

Es gibt ein gemeinsames Konto, aus dem die gemeinsamen laufenden Ausgaben und eventuell auch vereinbarte Spar- oder Anlageprojekte bestritten werden. Was am Ende übrig bleibt, geht fair geteilt auf das jeweils eigene Konto der Ehepartner – und damit kann jeder machen, was er will.

Wir halten das 3-Konten-System für eine Krücke. Besser wäre es, so akzeptierend miteinander umzugehen, dass ein einziges gemeinsames Konto reicht. Und dennoch lieber an einer Krücke gehen, also ohne Krücke hinzufallen und die Ehe zu gefährden.

Geld – Testfall für Christen

In christlichen Ehen wird vermutlich genauso oft um Geld gestritten, was besonders schade ist. Denn wenn Menschen Jesus angehören, sollte für sie das Materielle deutlich weniger Gewicht haben. Ob Hartz IV oder Traumgehalt: Immer gilt, dass unsere Einnahmen letztlich ein Mittel sind, mit dem Gott uns versorgt. Für Nachfolger Jesu heißt das auch, dass sie immer überprüfen sollen, wie sie im Geist von Jesus damit umgehen wollen. Dazu gehört:

* Geld bietet keine Sicherheit

Das Gefühl, mit dem eigenen Häuschen und einigen Tausend Euro Sparguthaben auf der sicheren Seite zu sein, ist trügerisch. Es können immer Dinge im Leben passieren, die diese „Sicherheit“ von heute auf morgen vernichten. Jesus erzählt deshalb das Gleichnis vom reichen Kornbauern (Lukas 12). Wer angemessene materielle Vorräte anlegt, handelt durchaus klug. Wer sich auf diese Vorräte verlässt, ist töricht.

* Finanzen gehören ins Gebet

Jesus verspricht, dass sich sein Vater um alle Lebensbelange der Glaubenden kümmert. Und Petrus ermahnt, dass wir alle Sorgen auf Gott werfen sollen, weil er für uns sorgt (1. Petr. 5,7). Damit lassen sich wundervolle Erfahrungen machen, das haben wir selbst in der Ehe und mit unseren acht Kindern vielfach erlebt.

* Christen geben gerne

Paare sollten übereinkommen, einen Teil ihrer Einnahmen zu spenden. Und zwar, wenn das Geld reinkommt, und nicht erst, wenn im günstigsten Fall am Monatsende noch etwas übrigbleibt. Die alttestamentliche Vorgabe des „Zehnten“, also zehn Prozent vom Einkommen, ist ein nützlicher Richtwert. Zumal der Prophet Maleachi (Kapitel 3) damit große Verheißungen verbindet: „Bringt aber die Zehnten in voller Höhe in mein Vorratshaus, auf dass in meinem Hause Speise sei, und prüft mich hiermit, spricht der HERR Zebaoth, ob ich euch dann nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle.“

Wer spendet, wird also nicht ärmer, sondern reicher. Und Ehepaare schweißt es zusammen, wenn sie im Engagement für missionarische oder diakonische Werke übereinkommen, etwas von ihrem Geld abzugeben. Damit kein Missverständnis aufkommt: Christen sind vom Gesetz befreit, der Zehnte ist kein „Muss“. Andererseits gehört Teilen zum Auftrag Jesu – und da dürften es bei den vielen wohlständischen Christen in unserem Land durchaus auch mehr sein als zehn Prozent.

Ist es nicht bedauerlich, dass gerade der „schnöde Mammon“ zum Dauerquälgeist vieler Paare wird? Mit einem neuen geistlichen Blick auf das Geld als Gabe Gottes stehen die Chancen deutlich besser, dass die Finanzen endlich von der Ehestreitliste verschwinden.

 

5 Kommentare

  1. tja, Mach Deinen Partner glücklich! Damit steigen die Chancen dramatisch, dass er Dich auch glücklich machen wird. Dann aber die Probleme, ich will ja den Partner glücklich machen und mit ihm jeden Berg besteigen, jeden Fluß durchschwimmen, jede Wüste durchfahren, jedes Foto anschauen was ich gemacht habe, jeden Film sehen der mich interessiert, ja das macht ihn glücklich aber was ist wenn der Partner das nicht will? Wenn er nicht kann wenn er kein Interesse hat für Dinge die mich interessieren dann ist das Leben schwer, weil dann sind die Gemeinsamkeiten weniger, und das kann ja auch stimmen oder? stell dir vor man sagt ok dein partner soll dich nicht glücklich machen, nun das finde Ich nicht so ganz richtig. durch das Glück mit meinem Partner bin ich ja zufrieden, wenn er das hat wie ich, wenn er sieht das wie ich sehe, mehr Gemeinsamkeiten als unterschiede, dann kann es eben besser werden denke ich.
    Auch schwierig, du bist gesund dein Partner ist krank
    Früher ist er 10 Km mit wandern gewesen jetzt 500 Meter

    Ja ok klingt blöd aber was soll ich dann mit dem Partner machen? Wie kann ich mit dem dann glücklich werden wenn so viele Dinge wegbrechen?

    Du verstehst dich gut mit ihm weil er eine nette Art hat aber was ist wenn er nicht mehr so viele Gemeinsamkeiten hat? Ja ok du gabst ein Ehe Versprechen oder hast eine 20 Jährige Partnerschaft, die dann so ausgeht, wie kannst du den dann heiraten wenn so viel weggebrochen ist? Du gesund er krank, du das Interesse er das und das ist normal weil man sich ja im Laufe der Jahre anders entwickelt und das hat nichts mit wechseln der Unterhosen zu tun, wenn man dann einen andren Partner sucht, man will ja glücklich sein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert